Neuentwicklung!
Bei dem Begriff „Korrosion” denkt man zunächst an aerobe Korrosion, bei der Metall unter dem Einfluss von Sauerstoff und Wasser zerstört wird. Ein bedeutender Anteil der Korrrosionsschäden findet allerdings unter vollständigem Ausschluss von Sauerstoff statt, im unteren Bereich des gefüllten Lagertanks oder in Rohrsystemen.
Hauptverantwortlich für diese anaerobe Korrosion sind Sulfat-reduzierende Bakterien (SRB). Diese Mikroorganismen beschleunigen die Korrosion von Tanks und weiteren Anlagen, die sowohl mit Wasser als auch mit organischen Materialien in Kontakt kommen. Werden solche Bereiche nicht kontinuierlich gereinigt, entstehen durch die starke und rasch vermehrende Besiedelung der SRB gelartige Biofilme. Resultierendes Biofouling mit starker Schleim- und Geruchsbildung kann die Vorstufe zur Biokorrosion darstellen. Erwiesenermaßen bewirkt die anaerobe Biokorrosion im Vergleich zur atmosphärischen Korrosion eine 10-fach höhere Oxidationsrate.
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Beschichtung ohne Biozid Im profilometrischen Testbild zeigt der abgebeizte Stahl nach einmonatiger Prüfdauer einen starken Angriff durch SRB. Das Metall weist eine tiefe Korrosionsmulde auf. | Beschichtung ohne Biozid Der abgebeizte Teststab zeigt nach einmonatiger Prüfdauer eine erweiterte Risstiefe von 150-200 m. | Beschichtung mit Biozid Nach einmonatiger Prüfdauer weist der abgebeizte Stahl im profilometrischen Testbild eine wesentlich geringere Korrosionsstiefe auf. | Beschichtung mit Biozid Der abgebeizte Teststab zeigt nach einmonatiger Prüfdauer eine mit 50 bis 80 µm deutlich geringere Risstiefe. |
Die SRB siedeln sich vorrangig als tuberkelförmige Kolonien in zirkulationsarmen Nischen an. Optimale Gegebenheiten finden Sie in Rissen, Spalten und Poren der Tankbeschichtung im unteren, gefüllten Teil des Tanks.
Zur Aufrechterhaltung ihres Sauerstoff-unabhängigen Stoffwechsels produzieren die SRB giftigen Schwefelwasserstoff (H2S). Ausgelöst wird die Biokorrosion durch das Enzym Hydrogenase, welches die SRB absondern. Dieses Enzym baut den schützenden Wasserstoff-Film auf der Eisenoberfläche des Tanks ab. Gleichzeitig findet eine Reihe von RedOx-Vorgängen statt, bei denen Eisen(II)sulfid entsteht, welches eine schwarze Kruste um den Rosttuberkel bildet. Durch weitere physikalisch-chemische Reaktionen wird selbst hochwertiger Stahl zersetzt.
Fataler und rasch fortschreitender Lochfraß ist die Folge. Selbst Betonuntergründe werden durch den SRB-produzierten Schwefelwasserstoff massiv angegriffen. Es kommt zu extremen Betonauswaschungen.
Die neuartige Anti-SRB-Innenbeschichtung der Chesterton International GmbH verhindert anaerobe Biokorrosion im Anfangsstadium. Einer Erstbesiedelung und folgenschwerer Tuberkelbildung der Sulfat-reduzierenden Bakterien in den entstehenden Mikrorissen wird erwiesenermaßen entgegengewirkt. Durch den Depot-Effekt der Biozid-Kristalle wird ein dauerhafter Mikroriss-Schutz erzeugt.
| Fortgeschrittene Biokorrosion im Bodenbereich eines Stahltanks
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Massive Betonauswaschungen, ausgelöst durch SRB-produzierten Schwefelwasserstoff |
MERKMAL DER NEUARTIGEN ANTI-SRB-BESCHICHTUNGEN
werden in einem patentierten Verfahren mit Keramikfüllstoffen in eine Polymermatrix eingebunden.
Aufgrund von Alterung, temperaturbedingten Spannungen sowie mechanischen Belastungen bilden sich in jeder Schutzbeschichtung im Verlauf der Betriebsdauer Risse im Nano- und Mikrometerbereich. Hier siedeln sich die SRB bevorzugt an, die Risse stellen für sie schützende, zirkulationsarme Nischen dar. Bei Entstehung der Mikrorisse werden jedoch durch das Aufbrechen der lokalen Oberfläche die Biozid-Kristalle freigelegt und entfalten ihre Wirkung entlang der Flächen im gesamten Riss.
Die SRB werden vor der Ansiedelung abgetötet, das Substrat wird nicht durch die Einwirkung der Mikroorganismen angegriffen. Der Depot-Effekt der speziellen Biozid-Kristalle gewährt lang anhaltenden bioziden Schutz ohne merkliche Auswaschungen.
Bei Anwendung im Biogas-Fermenter erfolgt keine Beeinflussung der notwendigen Bakterienprozesse, die biozide Wirkung lokal auf die entstehenden Mikrorisse in der Beschichtung begrenzt ist.
Beim Beschichtungsvorgang selbst und auch nach dem Aushärten bleibt der biozide Wirkstoff zunächst fest in der Polymermatrix verkapselt, so dass die beschichtete Oberfläche nicht antibakteriell aktiv und daher physiologisch völlig unbedenklich ist. Das von uns verwendete Biozid ist für den Menschen ohnehin weitgehend ungefährlich. Die Applikation erfolgt einfach und unkompliziert durch Airless-Spritzen oder mittels Rakel und Rolle.
In aufwändigen Testreihen durch unseren unabhängigen Forschungspartner konnte bei Verwendung der neuartigen Produktreihe die weitestgehende Verhinderung von SRB-induzierter Biokorrosion festgestellt werden. Gezielter und effektiver Schutz für Beton- und Stahluntergründe von Biogasanlagen sowie Tanks für Rohöl und Kohlenwasserstoffe ist somit langfristig gegeben.